Hier gibt es den Jamie Witham Special



11.Juli 99
Seriensport Meisterschaft Nürburgring

Die Zweiminutengrenze ist Geschichte. Pulverisiert für immer und ewig. Hab ich ja auch lang genug dran zu knabbern gehabt. Die Latte liegt jetzt bei 1:58,32. Ganz schön was weggefeilt. Denke, daß ein paar Michelin Ingenieure ihren Anteil geleistet haben, denn wie so ein Pilot Race klebt, ist einfach nicht von dieser Welt. Irre. Brauchte auf einmal garnicht mehr die ganze Straße am Kurvenausgang und dachte trotzdem, daß ich kürzer übersetzt bin, weil überall ein paar Umdrehungen mehr auf der Uhr standen. Hab gleich mal an zwei Stellen einen höheren Gang dringelassen.
Obwohl diesmal alles sehr chaotisch anfing - wollte eigentlich nach Spa, daher erst 30min vor der DP vor Ort, abladen, einschreiben, technische Abnahme, umziehen, ohne rettenden Engel Tobi waere ich wahrscheinlich mit 2.5bar in die DP gefahren - war es ein Wochenende nach Maß. Was für eine wohltuende Organisation nach dem 'Motorradtreffen' in Hockenheim eine Woche vorher ('Veranstaltung' kann man sowas ja unmöglich nennen). Und in der DP sind auch zum ersten Mal die 2min gefallen. Wahrscheinlich während der ziemlich kurzweiligen Begegnungen mit Tobi, das war richtig Spaß. Zum Glück ist der liebe Nürburgring so breit, daß auch die selbstbewußtesten Bremspunkte noch auf Asphalt endgültig zur Kurve mutieren. Wenn auch manchmal seltsame Kurvenspezies dabei rauskommen.
Im Rennen lag der Spass dabei, die bösen PS-Monster vor mir einzusacken, war fast wie beim Telespiel mit der Start-und-Ziel Geraden als Feindesland. Aber die Bremspunkte gehören wieder mir. Als 38. am Start und einigen hartnäckigen Monstern zum Schluß gab's noch einen 22.Platz. Und nur eine Rennrunde blieb über 2min. Glaube, das dicke Michelinmänchen hat einen neuen Fan.



30.Mai 99
Seriensport Meisterschaft Nürburgring

Nach der längeren Zwangspause auch endlich wieder Seriensport!
Ein sattes Starterfeld von 50 Teilnehmern reihte sich an der Ampel auf und weil dies mein erstes Zuvi-Rennen für dieses Jahr war, musste ich von ganz hinten starten. Ich konnte kaum die Ampel sehen!
In der ersten Runde hiess es nur: soviel wie möglich abhängen und nach zwei Runden hatte ich meinen Freund Kalle im Visier, der wie ich es wagte, mit einer Nicht-Suzuki an den Start zu gehen (30 GSX-R - der reinste Susi-Cup). Wir lieferten uns ein paar Überholmanöver, zum Schluß blieb Kalle Sieger und ich auf dem Motorrad (ist doch auch was). Das Ende vom Lied war ein 25.Platz und jede Menge Spass. Leider immer noch nicht die 2 Minuten geknackt (2:01:34). Aber nächstes Mal!
Die Heimfahrt war bemerkenswert mit satten Hagelschauern und Überschwemmungen. Mir sind fast die Ohren weggeflogen, so laut war es im Auto.
Leider wurden Toby's Anstrengungen mechanisch bebremst: er durfte nicht zum Sprint starten, weil Kühlwasser auslief. Seinen Platz im Netz darf man aber trotzdem besuchen: Toby's Seriensport Seite



12.Mai 99
Deutsche Langstreckenmeisterschaft (DLM)
1.Lauf, 4-Stunden Nürburgring

Endlich geht's los!!!
Nachdem dem Winter überbrückt werden konnte mit einem sehr gelungenen Training in Le Luc (Scholl/Thomé) - während dem ich sogar Zeit fand einen kleinen Abstecher mit dem Mountainbike nach St.Tropéz zu machen - fieberte ich erwartungsvoll der neuen Saison entgegen. Für die Kondition stand auch noch ein Rennradtraining im März auf Mallorca auf dem Programm. Natürlich kam alles ganz anders: auf dem Fahrrad unterwegs zur Arbeit, schwungvoll über den Parkplatz gefegt ZACK! lag ich zwischen den Autos meiner Arbeitskollegen. Und das alles vor dem ersten Kaffee. Mit dem Daumen grazil von meiner restlichen Hand abgespreizt zum Doc.
Diagnose: Band ab, Krankenhaus, Operation.
Super.
Kein Mallorca und die ersten zwei Rennen aussetzen.
Letzten Montag war es aber dann soweit: erstes Porzer Training für mich und mit nagelneuer Kombi und etwas angedicktem Daumen endlich(!) wieder fahren. Dienstag gleich nochmal mit Nolden-Training. Dort versuchte auch Arnulf sich nach halber Genesung auf der rabenschwarzen Doppel-Icks, mit der er für den ersten Lauf zur Deutschen Langstreckenmeisterschaft genannt hatte, zusammen mit Markus, dem XX-Besitzer. Leider waren die Sturzfolgen aber noch zu stark: es ging nicht. Weil die XX so traurig geguckt hat, hab ich sie noch ein paar Runden um den Ring gehetzt. Macht wirklich Spass, auf der Zielgeraden zu überholen, das Gefühl kannte ich garnicht. Und nach der Senke im Hatzenbachbogen klettert der Drehzahlmesser immer noch nach oben. Wird dann aber etwas heikel, meine 750er Bremspunkte einzuhalten.
Arnulf konnte leider nicht starten zum 4-Stunden Rennen, weil seiner Bänder noch zu stark schmerzten und rief mich an, ob ich einspringen wollte. Na klar!
Nach ungewöhnlichem Start in die Saison ging es auf einem ungewöhlichem Motorrad (CBR 1100 XX) in ein ungewöhnliches Rennen (4 Stunden Nürburgring):
Ich musste am Vortag noch lange arbeiten, schaffte aber trotzdem zum Zeittraining am Ring zu sein. Wenigstens wollte ich 3-4 Runden gedreht haben, um mich an die Konkurenz und die Doppel-Icks zu gewöhnen. Normalerweise fahre ich auch mit umgedrehtem Schaltschema. Markus war aber so im Fieber, dass er völlig vergessen hat, vor Trainingsschluss in die Box zu kommen!! Da stand ich nun mit Helm und Lederkombi und malte mir mit Schrecken aus, nachmittags nach dem ersten Turn das Motorrad zu übernehmen und mich in die Meute zu stürzen!
Immerhin wurden wir durch Markus' Fieberfahrt mit dem 13ten Startplatz belohnt im 64 Team starken Starterfeld der DLM. Ein grosses Wiedersehen gab's mit Chris (Boxer Team) und Qwas (Motorrad) und Volkmar brachte das Wunder fertig, die ehemalige Dauertest Suzuki auf Pole zu stellen. Wie er das gemacht hat, wissen nur die Götter und der Suzi schwirrt wahrscheinlich immer noch der (Lenk-)kopf. Auch Schrotti und der ganze Rest der Motorrad Langstrecken Schrauber Crew war mit von der Partie, was die Atmosphäre ziemlich familiär gestaltete.
Der Start ging nach Le Mans Sitte ab und Markus biss wieder völlig verfiebert in den Lenker. Polesetter Volkmar war ziemlich genervt, den dicken Bomber vor sich rumtoben zu sehen und konnte ihn erst in der fünften Runden einfangen. Markus schoss sich und die XX richtig warm und konnte in der letzten Runde seines Turns seine schnellste Runde mit 1:54:817 verbuchen. Versuch das mal! Der Wechsel lief schön routiniert und es machte viel Spass, mit der fetten Power der Honda um den Kurs zu jagen. Auch auf der Bremse konnte der ein oder andere Gegner seine Überraschung erleben. Und die saßen nicht auf einem "Tourer"! Leider wurden meine Turns regelmässig von Pacecar Phasen unterbrochen, was aber den Vorteil hatte, dass Markus mit seinen Fabelzeiten uns weit oben in der Rangliste halten konnte. Er lieferte kaum eine Runde über 1:56, was bei dem Verkehr wirklich sensationell war. Damit auch wirklich alles dabei war, bescherte uns die Eifel zum Renn-Ende einen fetten Regenschauer. Mit unseren Michelin Pilot Race waren wir aber gut bedient, vor allem auf der Bremse konnte man kräftig zulangen. Im Regen konnte ich dann auch zum ersten Mal einigermaßen die Zeiten von Markus fahren, nachdem mir im Trockenen immer 4-5 Sekunden fehlten.
Belohnt wurde der Bomberflug mit einem 3.Platz in der Klasse 4 (über 750 ccm, 23 Starter) und zwei netten Pokalen für die Fahrer.
Leider beendete die BMW ihre Fahrt zu früh (Motorschaden, nach 3 Stunden auf dem 1.Platz im Gesamtklassement liegend) und Qwas hatte ein Erlebnis der besonderen Art, als die Suzuki bockte und ihm eine Aprilia noch einen fetten Knutschfleck verpasste.